Gonorrhö, auch "Tripper" genannt, zählt zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI), die ausschließlich beim Menschen auftritt. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es schätzungsweise etwa 87 Millionen Krankheitsfälle pro Jahr, womit sie die dritthäufigste STI darstellt. Im Jahr 2018 war Gonorrhö in der Europäischen Union (EU) mit über 100.000 gemeldeten Infektionen aus 28 Ländern die zweithäufigste STI. Besonders betroffen sind junge Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren (5).
In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Infektionskrankheit Gonorrhö, warum ein Tripper Test so wichtig ist und wie Sie mit diesem Ihre Gesundheit vorbeugend schützen können.
Inhalt
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Tripper
Der Begriff „Gonorrhö“ stammt vom niederdeutschen Wort „drippen“, was „tropfen“ bedeutet. Die Herkunft des Begriffs verdeutlicht bereits, wie sich die Geschlechtskrankheit häufig äußert: Gonorrhö zeigt sich unter anderem durch Ausfluss, der jedoch auch unauffällig sein oder ganz fehlen kann. Die Infektionskrankheit wird ähnlich wie bei Chlamydien, durch bestimmte Bakterien verursacht. Diese Bakterien werden als „Gonokokken“ (lateinisch Neisseria gonorrhoeae) bezeichnet. Sie reagieren äußerst empfindlich auf Kälte und Austrocknung und können nur auf besonders empfindlicher Haut oder Schleimhäuten überleben (3).
Tripper-Übertragung
Gonorrhö wird leicht durch den Kontakt mit infizierten Schleimhäuten übertragen. Die häufigsten Übertragungswege sind ungeschützter Geschlechtsverkehr und die gemeinsame Nutzung von Sexspielzeug ohne Schutz.
Kondome können maßgeblich dazu beitragen, das Risiko einer Ansteckung zu verringern. Sie sollten beim Vaginal- und Analverkehr verwendet werden – auch bei kurzem Eindringen des Penis in die Scheide oder den Analbereich. Beim Teilen von Sexspielzeug ist es ratsam, vor jedem Gebrauch ein neues Kondom zu verwenden. Um beim Oralsex den Kontakt mit infizierten Schleimhäuten zu vermeiden, können ebenfalls Kondome oder Dental Dams eingesetzt werden (2).
Symptome
Laut dem Robert-Koch-Institut beträgt die Inkubationszeit zwischen 1 und 14 Tagen (5). Oft ruft die Infektion keine oder nur sehr leichte Symptome hervor, die häufig übersehen werden. Rund die Hälfte der infizierten Frauen weist keine eindeutigen Symptome auf. Dies kann zum Problem werden, da die fehlenden Anzeichen oft dazu führen, dass keine Behandlung erfolgt und die Infektion chronisch wird. Außerdem wird sie unbemerkt auf Sexualpartner übertragen (1).
Anzeichen bei Frauen
- Wässriger Ausfluss aus der Scheide, oft zusammen mit einer Harnröhrenentzündung
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Zyklusstörungen
- Zwischenblutungen
- Ungewöhnlich lange Menstruationen
In seltenen Fällen kann sich die Infektion im Körper weiterverbreiten und zusätzliche Beschwerden wie Unterleibs- oder Eileiterentzündungen verursachen, was das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft erhöht. Chronische Unterleibsschmerzen können ebenfalls auftreten.
Anzeichen bei Männern
Bei etwa 75 Prozent der betroffenen Männer treten typische Symptome auf, die in der Regel stärker ausgeprägt sind als bei Frauen (1). Zu den ersten Anzeichen gehören u.a.:
- Brennen beim Wasserlassen
- Rötung und Schwellung der Harnröhrenöffnung
- Wässriger und schleimiger Ausfluss
Wenn sich die Infektion unbehandelt weiter im Körper ausbreitet, können nach zwei bis drei Wochen folgende Symptome auftreten:
- Schmerzen am Damm und in der Blasengegend
- Rötung, Schwellung und Druckempfindlichkeit der Nebenhoden
- Fieber
- Generelles Unwohlsein
Ein unbehandelter Tripper erhöht außerdem, besonders im Enddarm bei praktizierendem Analverkehr ohne Schutzmaßnahmen, das Risiko einer HIV-Infektion (4). Außerdem kann eine fortschreitende Infektion bei Männern und Frauen zu Unfruchtbarkeit führen kann. Es ist daher wichtig, Gonorrhö so früh wie möglich zu diagnostizieren und zu behandeln.