chlamydien heilbar
Geschlechtskrankheit

Chlamydien: Sind sie heilbar und wie kann man sie behandeln?

Chlamydien gehören zu den weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI) und werden durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Vor allem junge Menschen infizieren sich. In Deutschland stecken sich jährlich schätzungsweise rund 300.000 Frauen mit dem Erreger an (5). Viele Betroffene sind sich einer Infektion gar nicht bewusst, da eine Ansteckung mit Chlamydien häufig mild verläuft oder überhaupt keine Symptome verursacht.

In diesem Blogartikel erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die Anzeichen, Übertragungswege und Behandlung einer Chlamydien-Infektion.

Inhalt

Was sind Chlamydien?

Chlamydien sind Bakterien, die durch den Erreger Chlamydia trachomatis übertragen werden und Schleimhäute befallen (1). Von einer Infektion sind besonders junge Männer und Frauen unter 25 Jahren betroffen. Chlamydien können bei einer Infektion von der Vagina über die Gebärmutter bis in die Eileiter gelangen (5). Da die Symptome oft unbemerkt bleiben, besteht die Gefahr, Chlamydien-Bakterien unbewusst auf andere Menschen zu übertragen. Zudem erhöht eine Infektion mit Chlamydien das Risiko, sich mit HIV zu infizieren. Das liegt daran, dass entzündete Schleimhäute durchlässiger für das Virus werden und Immunzellen, die als Zielzellen für HIV dienen, in die entzündeten Bereiche einwandern (3).

Wie verbreiten sich Chlamydien?

Eine Infektion mit Chlamydien kann auftreten, wenn bakterienhaltiges Sekret mit empfindlicher Haut oder Schleimhäute in Berührung kommt. Diese Bereiche befinden sich unter anderem am Eingang der Harnröhre, am Gebärmutterhals, im Enddarm oder Rachen. Eine Infizierung der Bindehaut im Auge kann ebenfalls auftreten.

Das Ansteckungsrisiko besteht vor allem bei ungeschütztem vaginalen und analen Geschlechtsverkehr und in manchen Fällen auch beim Oralverkehr. Es ist dabei unerheblich, ob ein Samenerguss erfolgt oder ob aktiv oder passiv am Geschlechtsverkehr teilgenommen wird (2). Auch Schmierinfektionen während der gemeinsamen Verwendung von Sexspielzeug sind möglich.

Welche Symptome einer Chlamydien-Infektion können auftreten?

Betroffene verspüren in vielen Fällen keinerlei Beschwerden. Etwa 70% der betroffenen Frauen und 50% der betroffenen Männer zeigen keine oder nur sehr milde Symptome (3). Chlamydien-Symptome können sich je nach Geschlecht voneinander unterscheiden:

Anzeichen bei Frauen:

  • Wässriger bis eitriger Ausfluss aus der Scheide
  • Brennen beim Wasserlassen
  • Schmerzen beim Sex
  • Blutungen außerhalb der Periode

Anzeichen bei Männern:

  • Druckgefühl, Brennen beim Wasserlassen
  • (Eitriger) Ausfluss aus der Harnröhre
  • Anschwellung der Nebenhoden

Sind Chlamydien heilbar?

Ja, in der Regel ist eine Chlamydien-Erkrankung vollständig behandelbar. Dafür ist es jedoch wichtig, eine geeignete Behandlung einzuleiten nachdem die Infektion festgestellt wurde. So können Komplikationen sowie die Übertragung der Infektion auf andere Personen vermieden werden.

Wie werden Chlamydien behandelt?

Chlamydien-Infektionen der Schleimhäute in Scheide, Harnröhre und Darm heilen normalerweise nicht von selbst. Selbst wenn die Symptome nach einer Weile abklingen oder ganz verschwinden, bleibt die Infektion im Körper bestehen und kann langfristig ernsthafte gesundheitliche Schäden verursachen.

Bei der Behandlung von Chlamydien werden Antibiotika eingesetzt. Welches Antibiotikum tatsächlich verschrieben wird, kann je nach individueller Situation unterschiedlich sein. Zu den gängigsten Antibiotika gehören:

  • Azithromycin
  • Doxycyclin
  • Erythromycin

Mehr als die Hälfte der Sexualpartner von einer infizierten Person sind auch von einer Chlamydien-Erkrankung betroffen (4). Daher ist es wichtig, dass diese mitbehandelt werden, auch wenn keine Anzeichen auf eine Infektion vorliegen, um eine erneute Ansteckung zu verhindern. Während des Behandlungszeitraumes sollte auf sexuelle Aktivitäten verzichtet werden.

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Was passiert, wenn Chlamydien unbehandelt bleiben?

Bleibt eine Chlamydien-Infektion unbehandelt, kann es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen kommen, wie chronische Entzündungen der inneren Geschlechtsorgane und Gelenkentzündungen. Außerdem zählen Schwangerschaftskomplikationen und gesundheitliche Probleme wie Bindehaut- oder Lungenentzündung bei Neugeborenen ebenfalls zu den Folgen einer Nicht-Behandlung (3). Bei Frauen können Beckenentzündungen auftreten, die zu Unfruchtbarkeit
führen können und bei Männern Entzündungen der Hoden oder Nebenhoden,
was ebenfalls das Risiko einer Unfruchtbarkeit erhöht (4).

Welche Maßnahmen können ergriffen werden?

Die Verwendung von Kondomen während der Behandlungsphase hilft, den sogenannten „Pingpong-Effekt“ zu vermeiden, bei dem es zu wiederholten gegenseitigen Ansteckungen kommt. Idealerweise sollten Sie alle Personen, mit denen Sie in den letzten sechs Monaten sexuellen Kontakt hatten, über Ihre Infektion informieren. Dadurch kann die Weiterverbreitung der Chlamydien gestoppt werden (4).

Weitere präventive Maßnahmen sind:

  • Regelmäßige Tests auf STIs inkl. HIV., besonders bei wechselnden Sexualpartnern
  • Krankenkassen übernehmen seit 2009 die Kosten für Chlamydien-Screenings:
    • Für junge Frauen bis 25 Jahre einmal jährlich bei gynäkologischen Untersuchungen
    • Bei Schwangerschaftsbeginn
    • Vor einem Schwangerschaftsabbruch

Falls Sie Anzeichen bemerken, die auf eine Infektion hinweisen, sollten Sie
umgehend einen Arzttermin vereinbaren. Alternativ können Sie sich auch bequem
von zu Hause aus durch einen STI- bzw. Urintest von MetaLytic testen
lassen. Ihre Probe wird an ein zertifiziertes medizinisches Labor geschickt und ausgewertet. Sie erhalten schnellstmöglich ein detailliertes Testergebnis und können dieses online abrufen.

Fazit

Chlamydien sind zwar weit verbreitet und oft symptomlos, aber glücklicherweise gut behandelbar. Typische Symptome können unter anderem unregelmäßige Blutungen, Schmerzen beim Wasserlassen und Ausfluss sein. Diese treten jedoch nicht immer auf, weshalb regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Tests besonders wichtig sind. Durch Praktizieren von Safer Sex kann für den Selbstschutz als auch für den Schutz anderer gesorgt werden. Durch eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung eines Facharztes können mögliche Komplikationen wie Unfruchtbarkeit vermieden werden.

Foto: Unsplash

Quellen:

(1) #WissenWasRumgeht - Chlamydien [Internet]. [zitiert 8. September 2024].
Verfügbar unter: https://www.liebesleben.de/wissenwasrumgeht/

(2) Chlamydien [Internet]. [zitiert 8. September 2024]. Verfügbar unter: https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/gesundheit/sexualitaet/chlamydien

(3) Chlamydien - Enddarmpraxis Köln [Internet]. [zitiert 9. September 2024].
Verfügbar unter: https://www.enddarmpraxis-koeln.de/lexikon/chlamydien.html

(4) Chlamydien-Behandlung [Internet]. USZ. [zitiert 10. September 2024].
Verfügbar unter: https://www.usz.ch/fachbereich/gynaekologie/angebot/chlamydien/

(5) Internetredaktion RBL. Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt e.V. - DLR Gesundheitsforschung. [zitiert 15. September 2024]. Chlamydien – die unterschätzte Gefahr - DLR Gesundheitsforschung. Verfügbar unter: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/chlamydien-die-unterschatzte-gefahr-9257.php

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