Geschlechtskrankheiten bei Männern sind ein wichtiges, aber oft tabuisiertes Thema, das in der Öffentlichkeit häufig zu wenig Beachtung findet. Viele Männer sind sich der Risiken nicht bewusst und erkennen die Symptome nicht, was zu unzureichenden Präventionsmaßnahmen führen kann. Infektionskrankheiten, die durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden, können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
In diesem Blogbeitrag werden die häufigsten Geschlechtskrankheiten beim Mann sowie deren Symptome, mögliche Risikofaktoren und Behandlungsmaßnahmen erklärt.
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Chlamydien
Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien zählen zu den häufig übertragbaren Infektionen (STI). Sie werden durch das Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht und können durch vaginalen und analen Geschlechtsverkehr sowie Oralverkehr übertragen werden. Häufig führen sie bei Männern zu einer Entzündung der Harnröhre (Urethritis). Bei über 50% der Männer kann die Infektion asymptomisch verlaufen, was dazu führt, dass die Infektion unbemerkt bleibt (1). Typische Symptome können sein:
- weißer, eitriger Ausfluss aus dem Penis
- Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen
- Unfruchtbarkeit
Eine Chlamydien-Infektion lässt sich bereits innerhalb weniger Tage nachweisen. Im Frühstadium ist eine Chlamydien-Infektion heilbar. Infizierte Patienten bekommen Antibiotika verschrieben. Im fortgeschrittenen Stadium können bei Männern ernsthafte urologische Komplikationen auftreten, wie z.B. Nebenhoden- und Prostataentzündung sowie Harnröhrenverengungen (2).
Gonorrhö (Tripper)
Gonorrhö, auch bekannt als Tripper, ist eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit, die nur beim Menschen auftritt. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist sie mit etwa 87 Millionen jährlichen Fällen die dritthäufigste sexuell übertragbare Infektion (9). Die Gonorrhö-Infektion wird durch die Bakterien Gonokokken verursacht und zählt zu den bekanntesten STIs. Die Bakterien werden übertragen, sobald es zu Kontakt mit Körperflüssigkeiten (Sperma oder Vaginalflüssigkeit) einer infizierten Person kommt. Die Infektion bleibt bei 10% der Männer unentdeckt, da entweder keine oder nur sehr milde Symptome auftreten (2). Die Symptome einer Gonorrhö umfassen:
- brennendes Gefühl beim Wasserlassen
- gelblich-eitriger Ausfluss aus der Harnröhre
- Entzündung des Samenstrangs und Samenbläschen
- Entzündung der Nebenhoden
Syphilis
Syphilis wird durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht und verläuft in verschiedenen Stadien. Im Frühstadium treten oft schmerzlose Geschwüre (Schanker) auf, die an den Genitalien, im Mund oder am Mastdarm auftreten können. Unbehandelt kann Syphilis zu schweren systemischen Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurologischen Schäden führen. Männer, insbesondere solche, die Sex mit Männern (MSM) haben, sind in einigen Ländern besonders stark von Syphilis betroffen (5). Je nach Krankheitsstadium können unterschiedliche Beschwerden auftreten:
- Gewichtsverlust
- Kopfschmerzen
- Fieber
- (Starke) Müdigkeit
- Geschwollene Lymphknoten
- Halsschmerzen
- Stellenweiser Haarausfall
Humane Papillomviren (HPV)
HPV-Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten, die je nach Virus-Typ, Feig- bzw. Genitalwarzen hervorrufen können. Die meisten sexuell aktiven Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mindestens einmal mit einem HPV-Virus. Nach der HPV-Infektion dauert es in der Regel 2 bis 3 Monate bis die Feigwarzen in Erscheinung treten, in seltenen Fällen kann dies aber auch bis zu 9 Monate dauern (8). Bei Männern erscheinen sie typischerweise an den Geschlechtsorganen, am Anus oder in der Leistengegend. Obwohl die Warzen in der Regel harmlos und schmerzfrei sind, können bestimmte HPV-Typen das Risiko für Krebserkrankungen im Genitalbereich erhöhen (7).