Hautpilz: Ursachen, Symptome und Übertragung

Hautpilz: Ursachen, Symptome und Übertragung

Definition und Ursachen von Hautpilz: 1-3

Hautpilz, auch als Dermatomykose (altgr. derma: Haut; altgr. mýkēs: Pilz) bekannt, ist eine Pilzerkrankung (Mykose), die sowohl die Haut als auch Nägel und Haare betreffen kann.

Es gibt unterschiedliche Typen von Erregern, die eine Hautpilzerkrankung verursachen können. Dazu gehören Dermatophyten (altgr. phyton: Pflanze), welche auf der Haut vorkommen, aber nicht zur normalen Besiedelung der Haut gehören. Weitere Erregertypen sind Hefe- und Schimmelpilzarten.

Allen gemeinsam ist, dass sie in die Haut bzw.in die Horn-/Keratinschicht (altgr. kera: Horn) der Haut und der Hautanhangsgebilde, wie Haare, Zehen- oder Fingernägel, eindringen können. Da sie über Keratin spaltende Enzyme (Keratinasen) verfügen, können sie dort die Keratinsubstanz für ihren eigenen Stoffwechsel nutzen und sich somit, vereinfacht gesagt, von Keratin ernähren.

Die größte Gruppe der Dermatophyten zählt zur Gattung Trichophyton (altgr. thrix, trichós: Haar), die biologisch zu den Fadenpilzen gehören. Einer der weltweit häufigsten Vertreter dieser Gruppe ist Trichophyton rubrum (lat. ruber: rot).

Eine entscheidende Voraussetzung für das Gedeihen der Hautpilze ist zumeist eine permanent warme und feuchte Umgebung. Aber auch ein geschwächtes Immunsystem, oder eine Haut, die leicht durchdringbar ist, wie z.B. die Kopfhaut von Kindern, stellen gute Eintrittsbedingungen dar.

 

Übertragungswege von Hautpilz

Eine große Vielzahl von Pilzerregern wird direkt von Mensch zu Mensch übertragen. Man bezeichnet diese Erreger auch als anthropophil, was sich aus dem Altgriechischen „ánthropos“: der Mensch und dem ebenfalls altgriechischen Wort „phílos“: lieb; also „den Menschen liebend“ ableitet.

Zudem findet häufig eine Übertragung von Tier zu Mensch durch zoophile Arten statt. Auch dieser Begriff stammt aus dem Altgriechischen „zõon“ für Tier, womit tierliebende Arten gemeint sind. Hier spielen Haustiere wie Hunde, Katzen und Nagetiere gerade bei der Übertragung auf Kinder eine große Rolle.

Einige geophile, „die Erde liebende“, Arten, vom Altgriechischen „gã“: Erde oder Erdreich, besiedeln Böden und können von dort auf die menschliche Haut, Nägel oder Haare gelangen. Gerade bei immunsupprimierten Patienten, generell geschwächten Menschen, aber auch Kindern können diese an sich harmlosen Pilze entzündliche Pilzinfektionen verursachen.

Darüber hinaus kann man sich über Kontakt mit kontaminierten Oberflächen infizieren. Der Klassiker ist die Ansteckung über feuchte Böden in Schwimmbädern mit meist warmer Umgebungstemperatur. Diese bieten einerseits optimale Voraussetzungen für das Wachstum der Pilze und das Überdauern der Sporen. Andererseits weicht die Haut in feuchter oder nasser Umgebung leicht auf, wodurch Erreger leichter eindringen können.

 

Symptome von Hautpilz

Zumeist geht eine Hautpilzinfektion mit Rötungen einher. Die betroffenen Stellen sind in der Regel scharf begrenzt, konzentrisch oder rundlich und stark juckend (engl. „itchy“: juckend). Oft erscheint die Haut dabei geschwollen oder verdickt, blättert ab oder bildet Schuppen. Mit fortschreitender Infektion können sich kleine wässrige oder blutige Bläschen bis hin zu eitrigen Pusteln ausbreiten und sich ein unangenehmer Geruch entwickeln.

Da eine Pilzinfektion niemals von selbst heilt, kann sie sich typischerweise immer weiter ausdehnen, was oft ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu anderen Hautkrankheiten mit ähnlichen Symptomen darstellt.

Bitte machen Sie sich deshalb bewusst, dass eine Pilzinfektion immer einen chronischen Verlauf nimmt und nicht von selbst heilen kann!

 

In nachfolgenden Blogbeiträgen gehen wir auf weitere Aspekte zum Thema Hautpilz ein, wie z.B.:

Verschiedene Typen von Hautpilzinfektionen, Vorstellung von häufigen Erregerarten, Diagnosemöglichkeiten, Behandlungsoptionen oder vorbeugende Maßnahmen.

 

1 Medical Mycology, 2019, 57, 13–22 doi: 10.1093/mmy/myx160. Advance Access Publication Date: 17 January 2018. Review Article. Keratin hydrolysis by dermatophytes. D. K. Mercer et al.

2 https://gemoll.eu. Griechisches-deutsches Schul- und Handwörterbuch - Dr. Wilhelm Gemoll (1908). Erste Auflage.

Mykosen Epidemiologie – Diagnostik – Therapie, Claus Seebacher, Renate Blaschke-Hellmessen, 1990

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