Geschlechtskrankheit? Wie erkenne ich sie?

Geschlechtskrankheit? Wie erkenne ich sie?

Welche Geschlechtskrankheiten gibt es? 

Das Spektrum an Geschlechtskrankheiten ist vielfältig und reicht von der Übertragung von Hefepilzen oder Parasiten wie z.B. Krätzmilben über bakterielle bis hin zu viralen Infektionen. Viele dieser Erkrankungen können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden!

Hier ist ein Überblick über einige der häufigsten Geschlechtskrankheiten:
 

  1. Chlamydien-Infektion: Eine bakterielle Infektion mit Chlamydia trachomatis, die oft symptomlos bleibt, aber ernsthafte Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben kann.
  2. Gonorrhoe (Tripper): Ebenfalls eine bakterielle Infektion mit Neisseria gonorrhoeae, die bei Frauen oft keine Symptome zeigt und bei Männern zu Schmerzen beim Wasserlassen führen kann. 
  3. Syphilis, Lues oder harter Schanker: Eine bakterielle Infektion mit Treponema pallidum, die in mehreren Stadien verläuft und ohne Behandlung zu schweren gesundheitlichen Problemen führen kann. 
  4. Hepatitis B: Eine Infektion mit dem HBV-Virus, welche zu Gelbsucht führen kann und sowohl über Geschlechtsverkehr als auch durch Blut, Muttermilch oder Speichel übertragen werden kann.  
  5. Humanes Papillomavirus (HPV): Ein Virus, das Feigwarzen (Condylomata acuminata) an den Genitalien verursachen kann und manche seiner hoch-Risiko-Varianten mit bestimmten Krebsarten wie z.B. Gebärmutterhalskrebs (Zervix Karzinom) in Verbindung stehen.  
  6. Herpes genitalis: ausgelöst durch Infektion mit HSV-2, zunehmend auch HSV-1 Viren, die zu schmerzhaftem Genitalausschlag und Lymphknotenschwellung im Bereich der Leiste führen können. 
  7. AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrome): Eine Infektion mit dem HIV Virus, das das Immunsystem angreift. 
  8. Trichomoniasis vaginalis: Eine parasitäre Infektion, die oft milde oder gar keine Symptome ausbildet. 


Geschlechtskrankheiten – Unterschiedlich starke Symptome bei Männern und Frauen 

Während jeder unabhängig von seinem Geschlecht diese Krankheiten bekommen kann, gibt es bei einigen Geschlechtskrankheiten geschlechtsspezifische Ausprägungen der Beschwerden.  

So haben beispielsweise v.a. junge Männer und Männer, die Sex mit Männern haben, Symptome bei Gonorrhoe. Dagegen verläuft bei den meisten Frauen die Erkrankung nahezu symptomfrei. Unabhängig davon haben jedoch beide Geschlechter das Risiko, durch eine unbehandelte Infektion unfruchtbar zu werden.  

Darüber hinaus entwickelt ca. ein Viertel der infizierten Frauen bei der Trichomoniasis Symptome, während sie bei Männern weitestgehend symptomfrei bleibt. Auch hier besteht unabhängig von der Schwere der Symptome die Gefahr der Unfruchtbarkeit für Männer und Frauen gleich.  

Symptomlos verlaufende Infektionen werden in der Regel nicht bemerkt, daher kein Arzt aufgesucht und können deswegen auch nicht diagnostiziert werden. Dies kann sich zum Teil schwerwiegend auf die Gesundheit, Fruchtbarkeit, den Schwangerschaftsverlauf, oder das (ungeborene) Kind auswirken.   

Es ist wichtig zu beachten, dass alle Geschlechter für alle STIs anfällig sind. Zudem müssen STIs unabhängig vom Schweregrad der Symptome behandelt werden, der Partner und Kontaktperson(en) informiert und geschützt werden. 


Bakterielle versus virale Geschlechtskrankheiten
 

Ein grundlegendes Verständnis der Unterschiede zwischen bakteriell und viral übertragenen Geschlechtskrankheiten ist wichtig für Prävention und Behandlung: 

  • Bakterielle Geschlechtskrankheiten wie beispielsweise Chlamydieninfektion, Gonorrhoe und Syphilis sind in der Regel mit Antibiotika gut behandelbar, Das bedeutet, dass sie geheilt werden können - wenn sie frühzeitig erkannt werden!

  • Virale Geschlechtskrankheiten wie Herpes oder HIV können nur symptomatisch behandelt und nicht ausgeheilt werden. Ziel der Behandlung ist es, die Symptome zu lindern und möglichst die Ausbreitung zu verhindern. Das bedeutet, dass Personen, die einmal infiziert sind, das Virus ihr ganzes Leben lang in sich tragen und potentiell ihren Partner / Kontaktperson anstecken können. 

 

Wissen ist Macht,


besonders, wenn es um Ihre Gesundheit geht. Ein besseres Verständnis für die verschiedenen Arten von Geschlechtskrankheiten, wie sie übertragen werden und welche Symptome sie verursachen können, ist der Schlüssel zur Prävention und Behandlung. In den nächsten Blogbeiträgen werden wir über Übertragungswege und Risikofaktoren informieren, um Sie weiterhin auf dem Laufenden zu halten.
 

 

Bleiben Sie informiert und seien Sie vorsichtig! Bei Anzeichen oder Bedenken bezüglich Geschlechtskrankheiten sollten Sie sich an einen Arzt oder eine Fachberatungsstelle Ihres Vertrauens wenden. 

 

Quellen: 

  • www.aidshilfe.de 

  • AWMF S2k Leitlinie Registernummer 059 – 006. Sexuell übertragbare Infektionen (STI) – Beratung, Diagnostik und Therapie. Erstveröffentlichung: 07/2015, Überarbeitung von: 08/2018, nächste Überprüfung geplant: 08/2023. 
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